
Tag-31 Prince Albert National Park
Als wir aufwachen liegt Rauchgeruch in der Luft. Wir denken uns nichts dabei, auf den Campingplätzen hier ist das normal da einige auch schon in der Früh Lagerfeuer machen.
Kaffee trinken, einpacken und los gehts. Beim Verlassen des Campjng fällt auf, dass es ganz schön diesig ist. Nur ist das keine feuchte Luft sondern Rauch. Öhm, brennt's etwa im Park? Wir sind etwas irritiert aber es scheint niemand davon Notiz zu nehmen und wenn's im Park brennen würde, würde er doch sicher evakuiert werden. Hoffen wir! 😜 Also weiter das geplante Programm!
Wir fahren die Kingsmere Road bis zu dem Punkt an dem sie gesperrt wurde und wollen den Narrows Peninsula Trail laufen. Der ist so 3,5 km lang und führt über eine kleine Landzunge im Waskesiu-See. Wir haben noch nicht mal richtig angehalten da werden wir schon von den ersten Bremsen begrüßt. Wir versuchen's trotzdem. Eingesprüht mit Mückenschutz (mit 27% DEET!-Anteil, Autan kannst hier vergessen) laufen wir los aber kommen keine 200m weit. Dann wirds mit Fliegen, Mücken, Bremsen und keine Ahnung was noch alles, so schlimm, dass es unerträglich ist. Wir flüchten zurück ins Auto und sind erstmal beschäftigt alles platt zu hauen, was es mit ins Fahrzeug geschafft hat.
Der Rauch ist hier auch so dicht, dass man das andere Ufer des Sees kaum noch erkennen kann.
Es gibt einige schöne Strandbuchten am See. Hier hält sich das mit Blutsaugern in Grenzen ...vielleicht auch weil diese hier noch andere Menschen als Opfer zur Auswahl haben😁.









Wir fahren die Narrow Road auf der Westseite des Sees lang. Die Schotterpiste endet an einem Strand mit Grillplatz, Booteinlassstelle mit kleinem Hafen und einem kleinem Campingplatz.


Wir starten nochmal einen Versuch ein Trail zu laufen. Der Mud Creek Trail ist kurz (2km) und klingt ganz nett. Im Frühling springen aus dem Fluss wohl Fische und Schwarzbären machen Jagd auf diese.
Aber genau wie beim erstenmal, wird‘s schnell unerträglich mit den Viechern. Und inzwischen scheint die Wirkung des Mückenschutz zu verfliegen. Wir werden gebissen und gestochen. Wir rennen zurück. Auf dem schmalen Pfad treffe ich noch ne Planze mit der Hand und irgendwas schaumig, wässrig, schleimiges hängt mir an der Fingern😖 ...jetzt kotz ich gleich 🤮 Zurück am Fahrzeug erstmal 10-mal die Hände desinfizieren.
Auch Kunzi hat inzwischen die Faxen dicke und wir beschließen den Park auf der „Scenic"-Route 263 Richtung Süden zu verlassen. Leider gibt’s auch hier zum größten Teil nur dichter Wald links und rechts. Was da daran „Scenic" sein soll erschließt sich uns nicht. Jede Straße im Schwarzwald sieht interessanter aus.



Der eigentliche geplante Weg würde über Landstraßen und Sträßchen nach Saskatoon führen aber es geht bereits gleich mit staubiger Schotterpiste los. Ein kurzer Blick in die Offline-Karten-App zeigt dann, dass das mindestens 70km so weitergeht. Hmmm…. Eigentlich kommt man ja hier auch auf Piste recht flott voran. Ganz im Gegenteil, auf den oftmals Wellblech-Pisten muss man sogar ein recht hohes Tempo vorlegen, damit man sozusagen von Kuppe zu Kuppe „fliegt" und es einem nicht Plomben aus dem Mund und alle Schrauben aus dem Fahrzeug vibriert.
Aber man muss halt auch erheblich konzentrierter beim Fahren sein, da man Schlaglöcher nur schwer erkennen kann.
Wir beschließen nach Prince Albert (Stadt) zurückzufahren und dann von dort auf dem Highway 11 nach Saskatoon.
Mit Verlassen des National Parks haben wir auch endlich wieder die Prärie zurück.
In Saskatoon wollen wir tanken ...Hmpf, die Tanke hat gar kein Diesel ...aber dafür „Wand Wash". Das ist sozusagen das Pendant zu unseren SB-Waschboxen, nur dass die hier immer in Hallen sind.
Der Reinschi hat's auch dringend nötig. Am Kühlergrill kann man die toten Insekten bereits mit der Spachtel abkratzen. Dazu der ganze Staub.
Eigentlich soll man das Tor beim Waschen schließen aber mit dem Anhänger dran ist unsere Fuhre zu lang. Und wie man, bei schon wieder 30 Grad und dem ganzen Wasserdampf da, drinne bei geschlossenem Tor überleben soll ist mir ein Rätsel. Mir rennt auch so schon beim Waschen die Brühe.
Nachdem wir eine Tanke mit Diesel gefunden haben geht's weiter nach Süden in Richtung Grasslands National Park.
So 70-80 km hinter Saskatoon, bei Kenaston gehen wir auf einen kleinen Gemeindepark mit Camping namens „Bonnigton Springs".
Der Park liegt direkt am Highway die Zufahrt ist aber gar nicht leicht zu finden. Wenn man nicht gleich beim Abbiegen über einen Hof mit Halle fährt, eiert man nur im Wohngebiet hinterm Park rum und kommt nicht drauf.
Der Park ist richtig nett mit ein paar Bäumchen und Büschen. Es gibt Dusche und WC (Ok, sauber ist anders) einige Grillstellen und auch einen Spielplatz.
Wir sind erst einmal völlig alleine auf dem Platz, als es dunkel wird kommt noch ein 2.Camper.
Bezahlt wird entweder Geld in Bar in einen Umschlag oder Scheck oder Online.
Wir wählen einen Platz an dem bereits zurecht gespaltenes Feuerholz liegt.
Auf der einen Seite sehen wir in die Weite der Prärie, auf der andern können wir Truck-Viewing machen😜






Zum Essen gibt's dann auch wieder Würstel überm Lagerfeuer gegrillt.
Es geht ein angenehmes Lüftchen und Mücken gibts kaum. Richtig schön hier.


Ein Haken gibt's halt doch immer. Die Dusche hat nur kaltes Wasser🥶. Ich überlebe gerade so ohne zu schreien und Kunzi macht nur Katzenwäsche.
Der angekündigte „Thunderstorm" mit möglichen Tornados (es ist auch gerade Tornado-Saison hier) fällt zum Glück aus oder trifft uns jedenfalls nicht.
Sibi