Tag-48 Alaska Highway die Dritte

 

Es gibt nur Kaffee und dann geht's auch direkt zum Parkplatz beim Liard Hot Springs Provincial Park. 5,-CA$ kostet die Tageskarte für die Hot Springs. Wäre man auf dem Camping müsste man nichts bezahlen. So 700-800 Meter gehts auf einem Steg durch sumpfiges Gelände. Keine Ahnung wie das mit wilden Tieren hier ist, der Camping hier wird jedenfalls mit „Texas Gates" gesichert deren Stangen so weit auseinander sind, dass man da selbst nicht drüber laufen kann. Für Fußgänger gibt's Tore die unter Spannung stehen 😮🙄

Die Hot Springs liegen aber außerhalb.

Bei den zwei Naturbecken gibts ne Umkleide. Das Wasser im oberen Becken ist bis zu 52 Grad heiß und das ist manchmal gefühlt so dermaßen heiß, dass man schnell kühleres von unten „hochschaufelt". Das andere Becken ist nicht ganz so heftig.

Die Becken sind so 1 m tief und es gibt Sitzbänkchen drin. Wenn man nicht gerade den Kies am Boden umgräbt ist das Wasser auch richtig klar.

Dafür riechts kräftig nach Schwefel. Nach so ner halben bis 3/4 Stunde reichts uns dann auch.

Sauber sind war jetzt zwar dafür stinken wir nun nach faulen Eiern 😁😛

 

Es geht weiter auf dem Alaska Highway. Endlose Wälder bestimmen das Bild, es wird zwar wieder bergiger aber nicht mehr so stark. Mit Erreichen von Yukon hat zumindest das Drama mit den LKW's ein Ende ...endlich dürfen wir mit Hänger schneller. In BC ist einem ja gleich der Angstschweiß ausgebrochen, wenn man im Rückspiegel ein Truck auftauchen sieht. So wurde auch ich durch einen „Oversized" überholt (also überbreite ...der hatte auch ein Begleitfahrzeug vor sich mit Warnleuchten) obwohl ich bereits 20 zu schnell und somit auch bei der sowieso maximal erlaubten Geschwindigkeit bin. Der hat sein Überholmanöver vor einer unübersichtlichen Rechtskurve über eine Kuppe begonnen. Obwohl nach der Kurve wieder ne lange Gerade folgt. Blos nicht einmal den Fuß vom Gas lupfen offensichtlich. Keine Ahnung was die hier für Drogen nehmen aber kanadischen Trucker haben definitiv einen an der Klatsche🙁👎. Ich denke mal wenn‘s eng wird werden einfach wir von der Straße gerammt.

 

Wir kommen in Watson Lake an. Hier ist eine der größten Attraktionen am Alaska Highway ...der Schilderwald. Er entstand im 2.Weltkrieg als ein US-Soldat eine Schilderpfosten mit Richtungsangaben reparieren sollte. Der hatte Heimweh und hat diesem dann ein Schild zu seinem über 2000 Meilen entfernten Heimatdorf in Illinois hinzugefügt. Seitdem kamen immer neue hinzu ...inzwischen sind hier über 80000 Schilder aus aller Welt. Und heute wieder eins mehr... der Reinschi wurde auch verewigt🙂

 

Schrauben oder Nägel dafür haben wir allerdings vergessen. Der Sammelsurium-Supermarkt (sowas nennt man hier General Store oder Crocery) in der Tanke war aber behilflich und hat uns, lachend, 4 Spax-Schrauben gegeben👍. Kommt wohl öfters vor hier🙄

 

Ich wills Kennzeichen festschrauben ...öhm geht nicht ...ich schau mir den Schraubenkopf mal genau an ...Vierkant! ...noch nie sowas in meinem Leben zuvor gesehen. Die Schraube wird kurzerhand zum Nagel um deklariert ...geht auch😁

 

Es ist noch Zeit und wir fahren so 100 km weiter und gehen auf den Camping der Continental Divide Lodge. Es ist nicht viel los und wir können uns einen aussuchen, so haben wir dann auch einen sehr sonnigen. Dafür gibts Scheiß viele Mücken und noch so Mini-Midges die einen aussaugen. Gleich mehrere schaffen es in die Kabine und als nachts beim Schlafen die Wirkung des Mückenschutz nachlässt werden wir auch gnadenlos zerstochen. Drecks-Parasiten *grrrr*

 

Die Betreiberin der Lodge erzählt uns noch Stolz das sie gebrauchte Wohn- und Sanitär-Container erworben haben. In einem der 3 zusammengebauten wohnt die selbst. Im mittleren ist das Sanitär für den Camping. Ziemlich „rustikal" würd ich mal sagen😁. Die Dinger sind doch vermutlich aus den 60er oder 70er. Die Technik ist offen im Container montiert. Wenn die Pumpe plötzlich anspringt bekommst einen Herzinfarkt😮Bei den Frauen steht noch was von „Don't open Door while Train is moving". Die Dinger waren wohl mal auf Bau-Zügen montiert.

 

Es kommen Asiaten in einem Ford Transit auf den Camping. Die fahren direkt zur Dusche und gehen bei den „Männern" duschen ...auch die Frau.😮🙄

 

Der Mann kommt später noch zu uns und fragt wieviel der Camping kosten würde. Mit dem Google-Übersetzer! ...sie kommen aus China und können kein Englisch. Wir erfahren das sie schon in Rente sind und diese Amerikareise ihr großer Lebenstraum ist. Dafür haben sie sogar ihr Haus verkauft um diese Reise finanzieren zu können. Er bekommt wohl nur so umgerechnet 500,-$ Rente. Sie haben in der USA den Bus gekauft und sind noch bis März unterwegs.

Da sie wieder davonfahren ist der Platz wohl zu teuer.

 

Mich stimmt das nachdenklich. Wer verkauft sein Hab und Gut nur um eine Reise bezahlen zu können? 😮

Wir sind wohl doch ein bisschen privilegiert.

 

Wir grillen noch Hähnchenspieße mit „English Muffins" (das einzige Brot was hier was taugt, aber nur wenn man‘s grillt), dazu gibts Bohnen-Salat mit Beacon ...Blog noch weitermachen und schon war's dann auch wieder.

 

Sibi